Ideen gegen Regenlaune Lets talk about

Let’s talk about… Wochenbett

Nach Schwangerschaft und Geburt folgt… na logo, das Wochenbett.
Das Wochenbett… diese magische erste Zeit, die irgendwo zwischen Nebel und Unwirklichkeit und purem Glück stattfindet.

In diesem Monat ist das Wochenbett Thema unserer monatlichen Blogparade „Let´s talk about“ von Zwischen Windeln und Wahnsinn und mir.
Alle Infos zum Projekt könnt ihr hier noch einmal nachlesen, alle genauen Details zur Teilnahme findet ihr unter dem Artikel.

Wochenbett Pinterest

Das Wochenbett heisst übrigens Wochenbett weil es im BETT stattfindet.
Stattfinden sollte.
Möglicherweise.
Die Realität sieht zumeist etwas anders aus.
Unsere hektische Gesellschaft macht nicht einmal vor dem Wochenbett halt.
Alternativ sorgen Besucher, Geschwisterkinder oder gar ein fehlender Partner dafür, dass man das (Wochen-)bett eher dreimal neu bezieht, als darin zu liegen.

Ich habe meine bisherigen Wochenbetten bei beiden Kindern sehr unterschiedlich erlebt, was durchaus der Tatsache geschuldet sein könnte, dass bei Wochenbett Nummer 2 nun auf einmal 2 Kinder vorhanden waren.
Nachfolgend habe ich ein paar Tipps für euch zusammengestellt und ich berichte euch, wie es bei mir so war, im Wochenbett.
Wer nach Helferlein im Wochenbett sucht wie z.B. für den Damm oder kaputte Brustwarzen, sollte sich einmal hier zu meinen Tipps und Hilfsmittelchen für die Wochenbettzeit klicken.

Die nachfolgenden 5 Tipps können euch helfen, euer Wochenbett so angenehm wie möglich zu machen:

5 Tipps zum Wochenbett

 

Mein persönliches Wochenbett

Wochenbett bei Kind 1

Im Krankenhaus

Unsere große Tiffy wurde per Sectio geboren, dementsprechend eingeschränkt war meine Mobilität sowohl im frühen Wochenbett als auch im weiteren Verlauf.
Bis ich zum ersten Mal mit zusammengebissenen Zähnen, in Schonhaltung und schweissgebadet ein paar wenige Schritte laufen konnte, vergingen mehr als 30 Stunden nach der Geburt.
Jedes Husten war eine Qual, jedes Lachen ebenso.
Glücklicherweise hatten wir ein Familienzimmer, so dass mein Mann sich um unsere kleine Tochter kümmern konnte und mir zur Hand gehen konnte.
Wir bekamen Besuch.
Viel Besuch.
Im Vorfeld hatte ich innerhalb der Familie darum gebeten, uns am Tag der Geburt bitte nicht zu besuchen, so dass wir erstmal einen Tag nur für uns haben. Uns Kennen- und Lieben lernen.
Leider wurde sich nicht von allen daran gehalten, so dass ich, gerade 1 Stunde aus dem OP, schon den ersten Besucher mit Champagnerflasche am Krankenbett sitzen hatte.

In den kommenden Tagen gaben sich die Besucher im Krankenhaus die Klinke in die Hand.
Ich fand es furchtbar.
So konnte ich keine richtige Stillbeziehung zu meinem Kind aufbauen, denn vor allen Leuten meine Brüste auspacken wollte ich dann auch nicht.
Zumal das Stillen nur mit viel Hilfe der Schwestern und Stillhütchen klappte.
Die Stillprobleme zogen sich übrigens bis weit über das Wochenbett hinaus.

Das Krankenhaus verliess ich nach 5 Tagen im Schlurfschritt, die Hand fest auf die Wunde gepresst und typischerweise vornübergebeugt.
Die ersten Tage zu Hause verbrachte ich zwangsweise im Bett – ich konnte gar nicht anders, denn die Nachwirkungen der OP haben mich körperlich ziemlich geschafft.

Wochenbett kuscheln

Das Stillen

Durch die Stillprobleme war ich dann irgendwann gezwungen, die Handbremse in Puncto Besucher zu ziehen.
Tiffy war ein unruhiges Baby und das mit dem Stillen wollte nicht so recht rund laufen.
Ich wollte unbedingt stillen und auf keinen Fall zufüttern.
Also bekam ich noch im Krankenhaus eine Profi Milchpumpe verordnet und konnte sie mir mit einem Rezept aus der Apotheke ausleihen.
Fortan war ich abwechselnd damit beschäftigt zu stillen und zu pumpen.
Wenn ich nicht stillte, pumpte ich ab.
Wenn ich nicht abpumpte, stillte ich.
Ich kannte das Thema „Stillen“ aus meiner Familie gar nicht; wir Geschwister waren allesamt Flaschenkinder, somit fehlte mir die Unbefangenheit damit umzugehen.
Ich mochte nicht in der Öffentlichkeit oder sogar vor meiner eigenen Familie stillen.
Noch weniger mochte ich natürlich vor anderen abpumpen… Wer den Vorgang des Milchabpumpens mit Doppelpumpset einmal beigewohnt oder selbst erlebt hat, wird mich an dieser Stelle verstehen:
Man weiss bei dem Anblick nicht so recht, ob man lachen oder weinen soll.
So verordnete ich mir quasi selber Ruhe und Abgeschiedenheit, die ich auch dringend benötigte.

Die erste Zeit zu 3.

Wir sind innerhalb kürzester Zeit zur Familie zusammengewachsen: Schon nach kurzer Zeit war es, als wären wir niemals ohne Kind gewesen.
Mein Mann unterstützte mich mit allen Kräften; er ging einkaufen, kümmerte sich ums Essen kochen und stand Nachts auf, um meine abgepumpte Milch ins Gefrierfach zu stellen. 😉
9 Tage nach der Geburt verliessen wir zum ersten Mal alle 3 gemeinsam die Wohnung und führten Tiffy in unserem pinkfarbenen Blitz aus:
Nach einer Runde um den Block war ich fix und fertig.

Wochenbett Spaziergang
Die erste Ausfahrt: Mein Mann, stolz wie Bolle, beim Schieben. 🙂

Die Hebamme

Ich hatte im Vorfeld eine Hebamme gesucht, die mich auch im Wochenbett regelmäßig besucht hat und mir viele Tipps im Umgang mit der Kleinen gegeben hat.
Generell stehen euch bis zum 10. Tag nach der Geburt ein täglicher Hausbesuch durch eine Hebamme zu. Anschliessend könnt ihr ihre Leistung bis zur 12. Lebenswoche eures Babys weitere 16 Mal in Anspruch nehmen.
Bei Stillproblemen oder anderen Themen zur Ernährung kann man weitere 8 Mal die Hilfe der betreuenden Hebamme in Anspruch nehmen.
Zusätzlich habe ich noch 1x im Monat die Stillberatung in meiner Geburtsklinik sowie die Email Beratung der La Leche Liga in Anspruch genommen.

Wochenbett bei Kind 2

Das zweite Wochenbett habe ich hingegen ganz anders erlebt.
Wie bereits erwähnt, lag der maßgebliche Unterschied natürlich an der Zahl der Kinder. 😉
Aber auch die Voraussetzungen waren andere:
Das Babymädchen wurde spontan geboren und mein Körper war somit in einer ganz anderen Verfassung als nach der Schnittentbindung.
Bereits kurz nach der Geburt konnte ich wieder selbstständig laufen, mich duschen und unser kleines Babymädchen selber versorgen.

Im Krankenhaus

Ich hatte im Vorfeld striktes Besuchsverbot für Freunde und Bekannte für das Krankenhaus ausgesprochen; lediglich meine Familie und natürlich Tiffy „durften“ uns besuchen.
Dieses Mal hatten wir hingegen kein Familienzimmer und mein gewünschtes Einzelzimmer war wegen Überfüllung der Wöchnerinnenstation nicht möglich.
Meine Zimmernachbarin allerdings hatte am Tag zuvor ihr erstes Kind geboren – was das bezüglich der Besuchssituation aussagt, könnt ihr lesen, wenn ihr hochscrollt.
Riiiiiichtig. Ich hatte wieder die Bude voll.

Das Stillen

Das Stillen mit dem Babymädchen lief von der ersten Sekunde an problemlos, davon konnten mich auch die einkehrenden Besucherscharen nicht abhalten.
Ich „genoß“ die 3 Tage im Krankenhaus mit dem Wissen, dass ich mich, sobald ich zu Hause bin, um 2 kleine Kinder kümmern musste.
2 unter 2 und so.
Trotzdem vermisste ich meine Tiffy so unfassbar.
Wir waren vorher noch nie voneinander getrennt gewesen und nun sogar über mehrere Nächte?
Es lief widererwartend problemlos und mir fiel ein riesen Stein vom Herzen.

Die erste Zeit zu 4.

Wieder zu Hause hatte mein Mann noch 3 Wochen Urlaub, danach war ich auf mich alleine gestellt.
Die ganze Familie sortierte sich neu; Tiffy „wanderte“ über vom Mamakind zu Papa.
Ein normaler Vorgang, wenn Mama sich verstärkt um das Babymädchen kümmern muss, mir tat es unglaublich weh.
Emotional war diese zweite Wochenbettzeit eine wahre Achterbahnfahrt für mich.
Der Spagat zwischen den beiden Kindern, meine neue Rolle als Zweifach Mutter und irgendwie war meine Seele in dieser Zeit sowieso sehr zerbrechlich.

Viel Zeit zum ausruhen und „betten“ blieb mir nicht.
Ich kuschelte viel mit beiden Kindern; das Babymädchen trug ich viel in der Trage, um für Tiffy „mobiler“ zu sein und das Babymädchen wortwörtlich an mich zu „binden“.

Kinderwagen Wochenbett
Beim zweiten Mal ist alles anders: Die große Tochter wollte Unterhaltung und so habe ich mein Wochenbett größtenteils auf dem Spielplatz verbracht. Der pinkfarbene Blitz kam dieses Mal viel öfter zum Einsatz.

 

Die Hebamme

Auch hier half mir die Betreuung der Hebamme sehr.
Sie gab mir wertvolle Tipps, um mir Inseln für mich zu schaffen, unterstützte mich und kümmerte sich ganz wundervoll um mich. Beispielsweise hat sie mich einmal zur Massage einbestellt und sie hat mich weit über den eigentlich vorgesehenen Zeitraum betreut.

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…

Beide Wochenbettzeiten hatten ihren ganz persönlichen Zauber.
Und wenn sie doch so unterschiedlich waren:
Den Zauber des Anfangs, des Neubegins, des Wandels und der unglaublichen Verliebtheit haben sie allemal gemeinsam. <3

 

Fun Facts zum Wochenbett

Egal ob ihr das Wochenbett noch vor euch habt, ihr mitten drin steckt oder die Zeit schon lange zurück liegt…. Wetten, ihr erkennt euch in dem ein oder anderen Gedanken wieder?
Nachfolgend habe ich für euch 10 Fun Facts zum Wochenbett und die feinen Unterschiede vom ersten zum zweiten Kind.

10 Wochenbett-Gedanken beim ersten Kind

  1. Sind dass wirklich meine Brüste? Ohja. Ich erinnere mich noch an meinen ersten Milcheinschuss, als wäre es gestern gewesen. WATTSEFACK… ich schwöre, ich habe noch nie so riesige Brüste gesehen. Das Thema Milcheinschuss wird meiner Meinung nach in Geburtsvorbereitungskursen sträflich vernachlässigt, also lasst euch gesagt sein: Das ist ein Hammer, der da auf euch zukommt. 
  2. Warum trage ich eigentlich immer noch meine Umstandshosen? -Und was ist eigentlich mit meinen Skinny Jeans? Ehrlich wahr, nach meiner ersten Geburt war ich nicht darauf vorbereitet noch SO LANGE danach meine Umstandsklamotten zu tragen.
  3. Soll ich nicht vielleicht doch mal mit dem Spiegel nachsehen….? – Je nachdem wie schmerzfrei ihr seid und welchen Grad eure Geburtsverletzungen haben: Tut es. Oder lasst es doch bleiben.
  4. Quark und Kohl sind also nicht nur zum Essen da. – Nein, sie entpuppen sich im Laufe eurer Wochenbettzeit zu wahren Allroundern. Ich kann nie wieder unbefangen Quark essen. Oder Kohl. 😉
  5. Warum heule ich eigentlich schon wieder? – Eigentlich ist mir doch das wundervollste und allerschönste in meinem bisherigen Leben passiert: Ich habe dieses perfekte Menschlein geboren und bin so verliebt und möchte sterben für dieses Baby… schniefz… wo sind nochmal die Taschentücher??
  6. Hätte ich mal vorgekocht… – Hätte, hätte, Fahrradkette. Steht in jedem guten Ratgeber, überliest man aber zumeist großspurig. Und dann stehste da. Ist nämlich gar nicht so einfach, etwas zu finden, was man als Stillmami essen kann, ohne dass der Nachwuchs Monsterblähungen davon bekommt und was sich gleichzeitig blitzschnell in den Still- und Wickepausen zubereiten lässt.
  7. Wieviele Leute kenne ich eigentlich? – Tatsächlich wirst Du mit Besuchen überhäuft werden. Selbst von Leuten, mit denen Du möglicherweise jahrelang keinen Kontakt hattest. Babygucken ist immer ein Highlight; jeder möchte den neuen Erdenbürger gerne sofort und am Besten als erstes kennenlernen. Erst findet man dass in der Regel auch toll. Man ist ja so stolz. Irgendwann fängt es an, zu nerven. Tipp: Schafft euch Inseln. Und der Besuch soll wenigstens was zu Essen mitbringen
  8. Hat das Baby schon wieder Hunger? – Ja, hat es. Oder Durst. Sehnsucht nach Nähe. Oder einfach nur riesen Weltschmerz. Fakt ist: Ja, Deine Brüste müssen schon wieder ran. 😉
  9.  Riecht es hier tatsächlich schon wieder nach….? – Jupp, tut es. Tritt meist im direkten Zusammenhang mit Punkt 7 auf. Anfangs noch süsslich, im weiteren Verlauf dann eher… äh… nicht mehr so süß.
  10. Wie kann ein so kleiner Mensch so riesengroße Gefühle hervorrufen? Ich bin so verliebt. – Mmmh, dass ist der Zauber des Wochenbettes. 

10 Wochenbett-Gedanken beim zweiten Kind

  1. Yeah, endlich wieder pralle Brüste.Irgendwie war vor der ersten Schwangerschaft ja doch alles irgendwie straffer….
  2. Wie lange darf ich noch meine Umstandsklamotten tragen, ohne dass die Leute tuscheln?  – Sie sind ja so bequem… und Skinny Jeans sind eh völlig out. 
  3. Es gibt nichts, was ich als Mutter bisher nicht gesehen habe. Also her mit dem Spiegel.
  4. Quark und Kohl für alle!!! – Habe ich in grossangelegten Hamsterkäufen monatelang vor ET bevorratet.
  5. Ich wünschte, ich hätte Zeit zum Heulen – Vielleicht auf dem Klo? In Begleitung eines Kleinkindes und eines Neugeborenen?
  6. Hätte ich mal vorgekocht… – Hätte ich mal Zeit gehabt…
  7. Achja, das Besuchsthema. – Ihr macht ja eh alle, was ihr wollt. Wenn ihr kommt, zieht die Schuhe aus. UND.BRINGT.ESSEN.MIT.
  8. Ich kann jetzt im Liegen stillen und im Sitzen, im Gehen und beim Handstandmachen. – Einfach immer und überall. Wenn das Baby schon wieder Bedarf hat und das Kleinkind andere Pläne…
  9. Achja, senffarben war das. Ich erinnere mich schlagartig wieder. Und flüssig. – Und es ist fast aussichtslos, es jemals wieder aus dem niedlichen, kleinen, rosafarbenem Body rauszubekommen.
  10. Wie kann ein so kleiner Mensch so riesengroße Gefühle hervorrufen? Ich bin so verliebt. – Mmmh, dass ist der Zauber des Wochenbettes. 

 

Jetzt seid ihr gefragt!

Habt ihr euer Wochenbett schon hinter euch, steckt mitten drin oder seid alte Wochenbett-Hasen?
Wie stellt ihre euch euer Wochenbett vor?
Wie habt ihr eure Wochenbettzeiten erlebt?
Würdet ihr alles wieder genau so machen?

Den Beitrag von Nadine zum heutigen Thema findet ihr hier.

Wochenbett Lets talk about Logo

Packt alles, was euch rund um das Thema „Wochenbett“ einfällt, bis zum 22.02.2018 in einen Blogbeitrag, verseht ihn mit dem Hashtag #Letstalkabout und setzt den Link danach hier in die Kommentare.
Natürlich könnt ihr euch ebenfalls per Facebook oder Instagram beteiligen.
Nutzt einfach den Hashtag #Letstalkabout  und informiert uns kurz per Email, Message oder das Kommentarfeld über eure Teilnahme.
Alle ohne eigenen Blog können selbstverständlich trotzdem mitmachen.
Sendet dazu eure Geschichten an wunschkindwege@gmx.de oder an Zwischenwindelnundwahnsinn@gmx.de.‘ Wir tragen anschließend alle Beiträge zusammen und werden sie danach hier veröffentlichen sowie entsprechend verlinken.
Selbstverständlich könnt ihr hierzu gerne unser Logo nutzen. 

Wir freuen uns auf eure Teilnahme!

6 Kommentare

  1. Ich dachte man erkennt mich eh nie darauf ???
    So ein Mist, du hast mich gleich erkannt ???

    Hachja… trotz allem Stress… es ist eine magische Zeit… ?? Ich will nochmaaaaaal ?❤

    1. Ich hatte vorher schon wohl Angst wie dass so wird, aber dass sie neben mir sitzt und sich quasi trotzdem so von mir entfernt..das hat mich fertig gemacht ?

  2. Oh man ja! Ich durfte sie ein Jahr lang nicht mehr ins Bett bringen…jetzt dürfte ich wieder, aber der Kleine lässt sich nicht von Papa beruhigen. ? Eigentlich müsste ich froh sein, dass sie sich halt sofort umorientiert hat und Papa als Hauptbezugsperson akzeptiert hatte.

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