SchMIKAling – Herzensangelegenheit und Buchvorstellung

…Stell Dir vor Dein Kind ist in Deinen Armen gestorben und die Welt dreht sich weiter, als wäre nichts geschehen.

Es gibt Geschichten, die gehen Dir so Nahe, dass Du anschliessend nicht mehr dieselbe bist.
Sie berühren Dich auf eine Art und Weise, wie Du vorher nie berührt wurdest.
Sie verändern Dich.

Dies ist die Geschichte von Mika.
Seine Mama Ricarda hat sie für uns geschrieben.
Ich habe in einer Facebook Gruppe von Ricarda gelesen und bin so irgendwie auf ihrem Blog gelandet.
Ich habe angefangen zu lesen und konnte nicht mehr aufhören damit.
Eintrag für Eintrag.
Zeile um Zeile wurde ich fassungsloser.
Trauriger.
Wütender.
Dass das Schicksal so unfassbar grausam sein kann.
Ich konnte nicht aufhören zu weinen; habe Mika Abends in Gedanken mit in mein Bett genommen und bin morgens mit ihm aufgewacht.

Ich erzähle euch ein kleines bisschen von dem Buch, das Mikas Mama, Ricarda Wullenkord, für sich und für uns alle hier draussen verfasst hat.
Es trägt den Namen „SchMIKAlings Reise“ und ist 2016 bei BoD- Books on demand erschienen.

Auf 205 Seiten erzählt uns Ricarda von ihrem Sohn Mika.
Über die Schwangerschaft mit ihm, die Geburt, über sein leider viel zu kurzes Leben.

Im Alter von 4 Monaten wurde Mika, der bis dahin ein scheinbar gesundes, fröhliches, agiles kleines Baby war, ein extrem bösartiger Hirntumor diagnostiziert.
Eine Diagnose, die wohl allen Eltern den Boden unter den Füßen wegreissen würde.
Die kleine Familie hat dem Tumor den Kampf angesagt und alles getan, um Mikas junges Leben zu retten.
In einer emotionalen Berg- und Talfahrt haben die jungen Eltern gemeinsam mit vielen Spezialisten um das Leben von Mika gekämpft – um doch am Ende den wohl härtesten Kampf ihres Lebens verlieren zu müssen.

Entstanden ist das Buch aus ihren Blogeinträgen, die sie auf dem langen Weg der Verarbeitung verfasst hat.
Ricarda beschreibt Mikas Reise sehr gefühlvoll und emotional.
Man hat fast ein wenig das Gefühl, hinter ihr zu stehen und alle Geschehnisse über ihre Schulter hinweg mitzuerleben.

Als sie beschreibt, wie Mika in ihren Armen stirbt, kann man nicht anders, als fassungslos das Buch beiseite zu legen und mitzuweinen.

Ricarda beschreibt ohne Umschweife ihre Zeit „danach“ .
Wie lebt man weiter?
Weiter ohne Mika und doch mit ihm.
Sie schreibt von Zeichen, die Mika sendet.
Zeichen, die eine Gänsehaut bescheren, weil sie so greifbar sind, so real, so fassbar.

Mika Challenge

Eine weitere Rubrik in dem Buch ist die „Mika Challenge“.
Jeder Tag -und sei er noch so schwarz- hat irgendetwas Positives.
Diese positiven Momente notiert Ricarda Tag für Tag – 1 ganzes Jahr lang.
Die ersten 100 Tage findet ihr im Buch.

Als Leser habe ich mich über jedes positive Wort von ihr, mit ihr gefreut – denn obwohl man Ricarda nicht persönlich kennt, hat man doch das Gefühl sie schon ewig zu kennen.

Briefe an Mika

Desweiteren finden sich im letzten Drittel des Buches Briefe an den kleinen Mika.
Briefe von Menschen, die er mit seinen Schmetterlingsflügeln gestreift hat und mit seiner Geschichte tief berührt hat.
All diese Menschen hat Ricarda hier zu Wort kommen lassen.

Mika geht um die Welt

Grand Canyon, Sevilla, Paris, Barcelona, San Francisco…
Um nur ein paar Orte zu nennen, an denen Mika war.
Im Gepäck der Menschen, die er so sehr berührt hat.
Eine wundervolle Aktion wie ich finde.
In so vielen Teilen der Welt wurde an Mika gedacht.
In so vielen Teilen der Welt kann man den Flügelschlag eines kleinen Schmetterlings hören.

Das Buch schliesst ab mit medizinischen Fakten um den Tumor sowie einer Namensliste, die es eigentlich niemals geben sollte.
Auf der Liste stehen die Namen der Kinder, die wie Mika am ATRT gestorben sind.

Mein Fazit:

Ein sehr lesenswertes, ergreifendes Buch.
Auch wenn wir nichts tun können, um die Trauer der Familie zu mildern, so können wir Mikas Geschichte lesen und ihn dadurch unsterblich machen.

Wer das Buch lesen möchte, kann es unter anderem hier bestellen.
(ISBN 978-3-7412-5190-0)

80% des Verkaufserlös geht dem gemeinnützigen Verein SchMIKAling e.V. zugute.
Ricarda ist Gründungsmitglied dieses Vereins, der Familien mit schlimmen Schicksalen unterstüzt.
Sowohl finanziell als auch emotional steht der Verein den Familien zur Seite, die unter Umständen ähnliches erleben müssen.
Nähere Informationen zum Verein findet ihr bei Facebook und unter www.schmikaling.de

Bild: Pixabay.com


Heute habe einen Schmetterling gesehen.
Er hat sich eine Weile an unserer Hauswand ausgeruht.
Er war bunt und wunderschön.
Ich werde nie wieder einen Schmetterling sehen, ohne an Dich zu denken.
Mika. ❤

4 Kommentare

  1. Vielen Dank für die wundervolle Rezension <3 Ich freu mich sehr, dass du dir die Zeit genommen hast, das Buch zu lesen und den Text dazu zu schreiben. Es gibt ja nun wirklich leichtere Lektüre, aber ich bin dankbar, dass du dich durchgekämpft hast.

    1. ? Ist wirkliche eine unfassbar traurige Geschichte.
      Ich habe mir beim Lesen des Blogs und des Buches die Augen ausgeweint, wirklich wahr.
      Schlimm, dass es sowas auf der Welt gibt! ?

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