Nach Schwangerschaft und Geburt folgt… na logo, das Wochenbett.
Das Wochenbett… diese magische erste Zeit, die irgendwo zwischen Nebel und Unwirklichkeit und purem Glück stattfindet.
In diesem Monat ist das Wochenbett Thema unserer monatlichen Blogparade “Let´s talk about” von Zwischen Windeln und Wahnsinn und mir.
Alle Infos zum Projekt könnt ihr hier noch einmal nachlesen, alle genauen Details zur Teilnahme findet ihr unter dem Artikel.
Das Wochenbett heisst übrigens Wochenbett weil es im BETT stattfindet.
Stattfinden sollte.
Möglicherweise.
Die Realität sieht zumeist etwas anders aus.
Unsere hektische Gesellschaft macht nicht einmal vor dem Wochenbett halt.
Alternativ sorgen Besucher, Geschwisterkinder oder gar ein fehlender Partner dafür, dass man das (Wochen-)bett eher dreimal neu bezieht, als darin zu liegen.
Ich habe meine bisherigen Wochenbetten bei beiden Kindern sehr unterschiedlich erlebt, was durchaus der Tatsache geschuldet sein könnte, dass bei Wochenbett Nummer 2 nun auf einmal 2 Kinder vorhanden waren.
Nachfolgend habe ich ein paar Tipps für euch zusammengestellt und ich berichte euch, wie es bei mir so war, im Wochenbett.
Wer nach Helferlein im Wochenbett sucht wie z.B. für den Damm oder kaputte Brustwarzen, sollte sich einmal hier zu meinen Tipps und Hilfsmittelchen für die Wochenbettzeit klicken.
Unsere große Tiffy wurde per Sectio geboren, dementsprechend eingeschränkt war meine Mobilität sowohl im frühen Wochenbett als auch im weiteren Verlauf.
Bis ich zum ersten Mal mit zusammengebissenen Zähnen, in Schonhaltung und schweissgebadet ein paar wenige Schritte laufen konnte, vergingen mehr als 30 Stunden nach der Geburt.
Jedes Husten war eine Qual, jedes Lachen ebenso.
Glücklicherweise hatten wir ein Familienzimmer, so dass mein Mann sich um unsere kleine Tochter kümmern konnte und mir zur Hand gehen konnte.
Wir bekamen Besuch.
Viel Besuch.
Im Vorfeld hatte ich innerhalb der Familie darum gebeten, uns am Tag der Geburt bitte nicht zu besuchen, so dass wir erstmal einen Tag nur für uns haben. Uns Kennen- und Lieben lernen.
Leider wurde sich nicht von allen daran gehalten, so dass ich, gerade 1 Stunde aus dem OP, schon den ersten Besucher mit Champagnerflasche am Krankenbett sitzen hatte.
In den kommenden Tagen gaben sich die Besucher im Krankenhaus die Klinke in die Hand.
Ich fand es furchtbar.
So konnte ich keine richtige Stillbeziehung zu meinem Kind aufbauen, denn vor allen Leuten meine Brüste auspacken wollte ich dann auch nicht.
Zumal das Stillen nur mit viel Hilfe der Schwestern und Stillhütchen klappte.
Die Stillprobleme zogen sich übrigens bis weit über das Wochenbett hinaus.
Das Krankenhaus verliess ich nach 5 Tagen im Schlurfschritt, die Hand fest auf die Wunde gepresst und typischerweise vornübergebeugt.
Die ersten Tage zu Hause verbrachte ich zwangsweise im Bett – ich konnte gar nicht anders, denn die Nachwirkungen der OP haben mich körperlich ziemlich geschafft.
Durch die Stillprobleme war ich dann irgendwann gezwungen, die Handbremse in Puncto Besucher zu ziehen.
Tiffy war ein unruhiges Baby und das mit dem Stillen wollte nicht so recht rund laufen.
Ich wollte unbedingt stillen und auf keinen Fall zufüttern.
Also bekam ich noch im Krankenhaus eine Profi Milchpumpe verordnet und konnte sie mir mit einem Rezept aus der Apotheke ausleihen.
Fortan war ich abwechselnd damit beschäftigt zu stillen und zu pumpen.
Wenn ich nicht stillte, pumpte ich ab.
Wenn ich nicht abpumpte, stillte ich.
Ich kannte das Thema “Stillen” aus meiner Familie gar nicht; wir Geschwister waren allesamt Flaschenkinder, somit fehlte mir die Unbefangenheit damit umzugehen.
Ich mochte nicht in der Öffentlichkeit oder sogar vor meiner eigenen Familie stillen.
Noch weniger mochte ich natürlich vor anderen abpumpen… Wer den Vorgang des Milchabpumpens mit Doppelpumpset einmal beigewohnt oder selbst erlebt hat, wird mich an dieser Stelle verstehen:
Man weiss bei dem Anblick nicht so recht, ob man lachen oder weinen soll.
So verordnete ich mir quasi selber Ruhe und Abgeschiedenheit, die ich auch dringend benötigte.
Wir sind innerhalb kürzester Zeit zur Familie zusammengewachsen: Schon nach kurzer Zeit war es, als wären wir niemals ohne Kind gewesen.
Mein Mann unterstützte mich mit allen Kräften; er ging einkaufen, kümmerte sich ums Essen kochen und stand Nachts auf, um meine abgepumpte Milch ins Gefrierfach zu stellen. 😉
9 Tage nach der Geburt verliessen wir zum ersten Mal alle 3 gemeinsam die Wohnung und führten Tiffy in unserem pinkfarbenen Blitz aus:
Nach einer Runde um den Block war ich fix und fertig.
Ich hatte im Vorfeld eine Hebamme gesucht, die mich auch im Wochenbett regelmäßig besucht hat und mir viele Tipps im Umgang mit der Kleinen gegeben hat.
Generell stehen euch bis zum 10. Tag nach der Geburt ein täglicher Hausbesuch durch eine Hebamme zu. Anschliessend könnt ihr ihre Leistung bis zur 12. Lebenswoche eures Babys weitere 16 Mal in Anspruch nehmen.
Bei Stillproblemen oder anderen Themen zur Ernährung kann man weitere 8 Mal die Hilfe der betreuenden Hebamme in Anspruch nehmen.
Zusätzlich habe ich noch 1x im Monat die Stillberatung in meiner Geburtsklinik sowie die Email Beratung der La Leche Liga in Anspruch genommen.
Das zweite Wochenbett habe ich hingegen ganz anders erlebt.
Wie bereits erwähnt, lag der maßgebliche Unterschied natürlich an der Zahl der Kinder. 😉
Aber auch die Voraussetzungen waren andere:
Das Babymädchen wurde spontan geboren und mein Körper war somit in einer ganz anderen Verfassung als nach der Schnittentbindung.
Bereits kurz nach der Geburt konnte ich wieder selbstständig laufen, mich duschen und unser kleines Babymädchen selber versorgen.
Ich hatte im Vorfeld striktes Besuchsverbot für Freunde und Bekannte für das Krankenhaus ausgesprochen; lediglich meine Familie und natürlich Tiffy “durften” uns besuchen.
Dieses Mal hatten wir hingegen kein Familienzimmer und mein gewünschtes Einzelzimmer war wegen Überfüllung der Wöchnerinnenstation nicht möglich.
Meine Zimmernachbarin allerdings hatte am Tag zuvor ihr erstes Kind geboren – was das bezüglich der Besuchssituation aussagt, könnt ihr lesen, wenn ihr hochscrollt.
Riiiiiichtig. Ich hatte wieder die Bude voll.
Das Stillen mit dem Babymädchen lief von der ersten Sekunde an problemlos, davon konnten mich auch die einkehrenden Besucherscharen nicht abhalten.
Ich “genoß” die 3 Tage im Krankenhaus mit dem Wissen, dass ich mich, sobald ich zu Hause bin, um 2 kleine Kinder kümmern musste.
2 unter 2 und so.
Trotzdem vermisste ich meine Tiffy so unfassbar.
Wir waren vorher noch nie voneinander getrennt gewesen und nun sogar über mehrere Nächte?
Es lief widererwartend problemlos und mir fiel ein riesen Stein vom Herzen.
Wieder zu Hause hatte mein Mann noch 3 Wochen Urlaub, danach war ich auf mich alleine gestellt.
Die ganze Familie sortierte sich neu; Tiffy “wanderte” über vom Mamakind zu Papa.
Ein normaler Vorgang, wenn Mama sich verstärkt um das Babymädchen kümmern muss, mir tat es unglaublich weh.
Emotional war diese zweite Wochenbettzeit eine wahre Achterbahnfahrt für mich.
Der Spagat zwischen den beiden Kindern, meine neue Rolle als Zweifach Mutter und irgendwie war meine Seele in dieser Zeit sowieso sehr zerbrechlich.
Viel Zeit zum ausruhen und “betten” blieb mir nicht.
Ich kuschelte viel mit beiden Kindern; das Babymädchen trug ich viel in der Trage, um für Tiffy “mobiler” zu sein und das Babymädchen wortwörtlich an mich zu “binden”.
Auch hier half mir die Betreuung der Hebamme sehr.
Sie gab mir wertvolle Tipps, um mir Inseln für mich zu schaffen, unterstützte mich und kümmerte sich ganz wundervoll um mich. Beispielsweise hat sie mich einmal zur Massage einbestellt und sie hat mich weit über den eigentlich vorgesehenen Zeitraum betreut.
Beide Wochenbettzeiten hatten ihren ganz persönlichen Zauber.
Und wenn sie doch so unterschiedlich waren:
Den Zauber des Anfangs, des Neubegins, des Wandels und der unglaublichen Verliebtheit haben sie allemal gemeinsam. <3
Egal ob ihr das Wochenbett noch vor euch habt, ihr mitten drin steckt oder die Zeit schon lange zurück liegt…. Wetten, ihr erkennt euch in dem ein oder anderen Gedanken wieder?
Nachfolgend habe ich für euch 10 Fun Facts zum Wochenbett und die feinen Unterschiede vom ersten zum zweiten Kind.
Habt ihr euer Wochenbett schon hinter euch, steckt mitten drin oder seid alte Wochenbett-Hasen?
Wie stellt ihre euch euer Wochenbett vor?
Wie habt ihr eure Wochenbettzeiten erlebt?
Würdet ihr alles wieder genau so machen?
Den Beitrag von Nadine zum heutigen Thema findet ihr hier.
Packt alles, was euch rund um das Thema „Wochenbett“ einfällt, bis zum 22.02.2018 in einen Blogbeitrag, verseht ihn mit dem Hashtag #Letstalkabout und setzt den Link danach hier in die Kommentare.
Natürlich könnt ihr euch ebenfalls per Facebook oder Instagram beteiligen.
Nutzt einfach den Hashtag #Letstalkabout und informiert uns kurz per Email, Message oder das Kommentarfeld über eure Teilnahme.
Alle ohne eigenen Blog können selbstverständlich trotzdem mitmachen.
Sendet dazu eure Geschichten an wunschkindwege@gmx.de oder an Zwischenwindelnundwahnsinn@gmx.de.‘ Wir tragen anschließend alle Beiträge zusammen und werden sie danach hier veröffentlichen sowie entsprechend verlinken.
Selbstverständlich könnt ihr hierzu gerne unser Logo nutzen.
Wir freuen uns auf eure Teilnahme!
Ich habe nach langer Zeit mal wieder richtig Bock, bei Frau Brüllens "Was machst Du…
Christmas Crack ist eine Art Toffee bestehend aus Salzcrackern, einer selbstgemachten Karamellschicht, Schokolade und bunten…
Der "Elf on the shelf" (was übersetzt in etwa "Der Elf auf dem Regal" heisst)…
Ich persönlich liebe ja Blechkuchen. Alles rauf aufs Blech... rein in den Ofen... Zack, fertig.…
Heute habe ich für euch einen leckeren Streuselkuchen mit Mandarinen-Schmandcreme im Gepäck. Dieser Blechkuchen ist…
Nach langer Blogabstinenz erscheine ich heute einfach so mir-nichts-dir-nichts wieder hier und bringe wenigstens, wie…
View Comments
Wie unterschiedlich es doch laufen kann!! Coole Idee mit den Funfacts. ? Auf sowas komme ich ja nicht. ?
Und WOW!!! Ein Foto von Dir!! ????
Ich dachte man erkennt mich eh nie darauf ???
So ein Mist, du hast mich gleich erkannt ???
Hachja... trotz allem Stress... es ist eine magische Zeit... ?? Ich will nochmaaaaaal ?❤
Ohh, dir Sehnsucht nach der Erstgeborenen hatte ich auch ganz stark beim 2. Wochenbett. Damit hatte ich nicht gerechnet.
Ich hatte vorher schon wohl Angst wie dass so wird, aber dass sie neben mir sitzt und sich quasi trotzdem so von mir entfernt..das hat mich fertig gemacht ?
Oh man ja! Ich durfte sie ein Jahr lang nicht mehr ins Bett bringen...jetzt dürfte ich wieder, aber der Kleine lässt sich nicht von Papa beruhigen. ? Eigentlich müsste ich froh sein, dass sie sich halt sofort umorientiert hat und Papa als Hauptbezugsperson akzeptiert hatte.