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Meine allerliebste Lieblingsaufstehzeit.
Nicht.

(Es ist übrigens nicht 14:30 Uhr, falls sich jemand diese Frage stellen sollte 😉 )

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Ich schminke mir ein Gesicht, schlüpfe in meine Uniform und packe mein Flightkit für den heutigen Tag.
Keiner packt so ordentlich Koffer wie ich.

*Stimme aus dem OFF: Jeder Mensch auf diesem Planeten packt ordentlicher Koffer als ich.

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Beste Uhrzeit, um zur Arbeit zu fahren.
Nicht.
Es sei denn, man muss ins Ruhrgebiet.
Dann doch.

 

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In rekordverdächtiger 1:10h komme ich am Düsseldorfer Flughafen an.

Ich frühstücke noch eben auf dem Parkplatz, bevor ich in unseren Crewraum gehe.

Auf dem Weg durch die Sicherheitskontrolle treffe ich noch einen Co-Piloten, mit dem ich viele Jahre bei unserer alten Firma gemeinsam geflogen bin.
Die Fliegerei ist ein Dorf.

 

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Nachdem ich meine Crew für den heutigen Tag kennengelernt habe und wir gebrieft wurden, geht es raus auf den Flieger.
Wir checken unser Equipment und arbeiten unsere Checklisten ab.
Anschliessend heisst es “warten auf die Passagiere”.

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Job with a view.

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Nach 2:35 h Flugzeit erreichen wir Malta.
Wir verabschieden die Gäste und überwachen das Cleaning des Flugzeugs.
Wir stellen fest, dass sich ein Gast offenbar in eins unserer Waschbecken erbrochen hat. -_-
Dem Reinigungspersonal schenken wir nach dem Reinigen erstmal ein paar Süßigkeiten und Getränke.

Das Flugzeug wird ent- und wieder beladen und betankt; anschliessend steigen die Gäste für unseren Ruckflug ein.
(Beim Korrekturlesen dieses Textes finde ich das Wort “Ruckflug” so bezaubernd, dass ich es so falsch stehen lasse. Kategorie: “ALEKTA-MOVIT-MOVIT”)

 

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Ich mache mir in der Pause auf dem Rückflug mein Omelette warm, dass mein lieber Mann mir gestern gezaubert hat.
Mein neuester Spleen ist, mir tonnenweise Senf draufzuschmieren.
Und nein, ich bin nicht schwanger. 😉

Während des Fluges zupft mir auf einmal der Kinderarzt unserer beiden Mädels am Ärmel:
Er ist Passagier bei uns an Bord.
Ich freue mich total, denn ich mag ihn sehr gerne.
Was für ein Zufall ist dass bitte? 🙂
Seine Frau und er bekommen anschliessend VIP Service. 😉

 

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Wir landen zurück in Deutschland und nach guten 1,5 Stunden Fahrt bin ich wieder zu Hause.
Fast genau auf den Kopf 12 Stunden, nachdem ich heute morgen das Haus verlassen habe.

Die Kinder, die ja momentan Ferien haben, geniessen heute das “Hotel Oma” und so habe ich noch eine Stunde Zeit, mich hinzulegen.

Nach den Frühdiensten lege ich mich jedes Mal ins Bett und schlafe in exakt der nächsten Sekunde ein.
Als würde mich jemand im selben Moment bewusstlos niederknüppeln.
Der Wecker reisst mich eine Stunde später aus dem Schlaf und ich fühle mich, wie durch den Kakao gezogen.

 

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Meine Mama bringt die Kinder wieder.
Sie hatten einen wunderschönen Tag, beide Kinder sind happy.
Das großte Tochterkind ist allerdings im Nachgang so überreizt, dass sie nur weint.
Ich streife meine Müdigkeit ab und stelle sie für einen Moment in die Ecke.
Wir kuscheln und ich hole sie zurück ins hier und jetzt.
Manchmal ist es ganz schön anstrengend, eine müde Mama zu sein.
Ich lüge.
Es ist immer anstrengend.

Als sie sich wieder gefangen hat, präsentiert sie mir ihre neuen Knieschoner, die sie von Oma bekommen hat.
Passend zu den zerkratzten Knien. 😉

 

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Schlafenszeit für die Kinder.
Ich bin sososososo müde.
Witzigerweise schreibt mir meine Firma in diesem Moment eine SMS und fragt mich, ob ich spontan heute (!) Nacht (!!) auf freiwilliger Basis eine 2-Tages Tour übernehmen könnte.
Ich habe die tollste Firma der Welt, dass möchte ich an dieser Stelle einmal erwähnen.
Aber nein, ich kann heute Nacht nicht fliegen.
Leider nein.
Leider gar nicht.

Mit schlechtem Gewissen rufe ich in der Crewdispo an und lehne das Angebot ab.
Aber ich kann nicht.
Nicht heute Nacht.

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Ich lese den Kindern noch ein Kapitel “Die drei ??? Kids” vor und muss aufpassen, nicht an jedem Absatz selbst einzuschlafen.
Als beide Mädels schlafen, zwinge ich mich, noch einmal aufzustehen und mich mit meinem Mann auf die Couch zu legen.
Wir hatten heute noch gar keine Zeit miteinander.
Der Couchabend fällt erwartungsgemäß kurz aus.
Als wir ins Bett gehen steht er da wieder, der Mann mit dem Hammer, und knipst mir das Licht aus.
Komatöser Schlaf Hallo – da bin ik.
Ik hab Dir vermisst.

Das waren meine 12 Bilder aus dem August.
Alle 12e findet ihr wie immer bei “Draußen nur Kännchen”.
Meine gesammelten Teilnahmen könnt ihr hier nachlesen.

S.ally

View Comments

  • Was für ein unglaublich toller Beitrag. Selten fand ich ein 12 von 12 so spannend und unterhaltsam :)
    Das liegt natürlich zum einen an deinem Tagesablauf, zum anderen aber an deinem tollen Schreibstil. Hier schaue ich gerne öfter mal wieder rein ;)

    • Danke für Deinen lieben Kommentar. ?
      Ich freue mich, wenn Du mich wieder besuchen kommst... mach es Dir gern gemütlich. ??
      *reicht Kaffee rüber. ?☕

  • Hast du denn gut geschlafen und dich erholt? (Beziehungsweise: Durftest du? Eingedenk eurer Mädels. :) )

    Weißt du, über deinen Senfkonsum würde ich mir keine Gedanken machen. Du könntst zwar stattdessen deinen geliebten Knoblauch nehmen, nur, hmmm, wie soll man sagen: Dann wäre es im Flugzeug vermutlich plötzlich sehr still? (Mir ist es einmal bei der Frühstückspasta passiert. Die armen Kollegen!! So eine fette Zehe, haut schon rein. *lach*)

    Um deine teils mörderischen Aufstehzeiten, wirst du übrigens nicht beneidet! Selbst für mich als Frühaufsteher, würde dies doch unter Körperverletzung fallen.

    Liebe Grüße!

    • Sagtest Du gerade Frühstückspasta?? ????
      Ich glaube ich bin ein bisschen verliebt in Dich. ???

      Ich hatte mal -Jahrzehnte her- ? einen Kapitän, mit dem ich bei gemeinsamen Mallorca Touren immer völlig eskaliert bin. ??
      Da haben wir uns auf unser Brot mit Aioli noch Knoblauchzehen draufgelegt. Hachz... das waren noch Zeiten ??
      Die armen Passagiere tun mir heute noch leid ?

      Müde bin ich per se immer. ? Heute Nacht muss ich schon wieder um 2 raus; denk an mich bitte ? ???

      • Guten Morgen!

        Wo ging es dieses Mal hin? Die Benachrichtigungsmail fand ich erst jetzt. Ahem. *rot anlauf* Du bist hoffentlich gut aus den Federn gekommen? 0200 aufzustehen, ist ehrlich hart!

        Jaaa, Frühstückspasta. Was meinst Du, woher die paar Kilo zu viel herkommen! ??? Hatten wir das schon? Als ich das erste mal richtig körperlich mit Schichtbetrieb arbeiten mußte, und noch ein Frühstücksverweigerer war, dauerte es genau vier Tage bis kurz vor dem Umkippen. Seit dem sind Pasta, Pizza, überbackenes Käsebrot, und so weiter, echte Stars. ?
        Bist Du Dir sicher, daß Mallorca-Touristen überhaupt noch etwas mitbekommen nach Eimersaufen und ganz viel Party? ?Übrigens, danke für den Appetit auf Knoblauchbrot! Hast Du fein gemacht. ???

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S.ally

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